Angst loslassen

Angst loslassen

Die Angst kann ein ganz schönes Gefängnis sein.

Mit all ihren sorgenvollen „Was-wenn-Gedanken“ erstickt sie unsere Lebensfreude, Spontanität und Präsenz im gegenwärtigen Augenblick. Wir können nicht wirklich „Dasein“, weil wir in unserem Kopf schon mit dem nächsten Problem oder Horrorszenario beschäftigt sind und verpassen so unser Leben.

Die sprachliche Verwandtschaft mit dem Begriff „Enge“ zeigt, wie Angst sich auf körperlicher Ebene manifestieren kann. Wir werden eng in unseren Atemräumen und halten unbewusst die Luft an, wenn wir uns nicht trauen, unsere Meinung zu sagen oder schon in stiller Erwartung der nächsten Katastrophe sind, die über uns hereinbrechen könnte.

Angst lässt uns starr werden. Körperlich erstarren wir bis in unsere Faszien-und Muskelstrukturen hinein und leiden an Verspannungen. In unserem Leben hängen wir in Verhaltensmustern und Gewohnheiten fest, die uns nicht guttun und die wir gerne ändern würden, es aber einfach nicht schaffen, weil wir wie gelähmt sind.

Glücklicherweise gibt es viele Wege, diesem einschränkende Gefühl die Macht zu nehmen und zurück zu Vertrauen, Freiheit und Liebe zu finden. Als Körperforscherin plädiere ich für sanfte, aber stetige körperliche Wege.  

Rein körperlich durch Erfahrungsübungen wie Ganzkörperschütteln, Augenrollen oder tiefes Atmen aus der Starre zu erwachen, kann sich sehr positiv auf unser Lebensgefühl auswirken und uns unterstützen, angestaute alten Angstschichten zu entladen und uns ins Hier und Jetzt zu holen.

Denn unser Körper ist die Brücke in die Gegenwart. Unser Kopf mag sich über die Zukunft sorgen, soviel es nur geht, wenn wir wieder lernen, unseren Körper bewusst zu spüren und von innen zu bewohnen, sind wir wirklich anwesend.

Das Hineinfinden in diese Form körperlicher Präsenz ist Übungssache. Wir haben nicht über Nacht gelernt, hauptsächlich in unseren Gedankenkarusellen herumzufahren- auch die bewusste Reise zurück zu unserer Körperlichkeit braucht deshalb Zeit und Geduld.

Dem Erforschen, Erleben und Begleiten solcher Körperreisen sind meine Arbeit und mein Herz gewidmet.